top of page
Living Room #7, #8, #9
Kunstmuseum Luzern, 2004
Uniflott und Farbe, Grösse variabel
Lea Achermann unterzieht in ihrem Kunstprojekt Living room Räume einer Transformation. Die bestehende Architektur, die Materialien, die architektonischen Formen und spezifischen Gegebenheiten werden von ihr genau beobachtet und analysiert. Sie spürt in diesen Räumlichkeiten Orte auf, an denen sie dann Veränderungen vornimmt. Mit Modelliermasse oder Uniflot formt sie Wölbungen, Ausbuchtungen und Anhängsel des Bestehenden, die Formen retuschiert sie mit altmeisterlicher Akribie. Welche Form sich an welcher Stelle im Raum entwickelt, ist das Ergebnis der intensiven Auseinandersetzung mit der Raumnutzung, der ästhetischen sowie architektonischen Prägung und weiteren Parametern wie Licht, Farbigkeit, Möblierung. Auf den ersten Blick kaum sichtbar, stülpen sich Türleibungen in sanftem Schwung etwas nach aussen, wölben sich Partien des Bodens empor, Fenstersimse runzeln ihre profilierten Leisten, Wandpartien bauchen unmerklich aus. Sowohl die sanften Übergänge von vorhandener Struktur und hinzugefügter, sich anschmiegender Erweiterung als auch die perfekte farbliche Anpassung verstärken den Trompe-l’œuil-Effekt und das irritierende Spiel von Verfremdung und Anpassung.
In zwei Ausstellungsprojekten (Spiel noch 1x, Haus für Kunst, Uri; Jahresausstellung 2004/05, Kunstmuseum Luzern) hat Lea Achermann das Verfahren in zwei unterschiedlichen Kunsträumen, einem historischen Ambiente und dem klassischen White Cube, erprobt. (...) In gewisser Weise realisiert Lea Achermann (dauerhafte) Momente, die meist nur aus Geschichten oder Filmen bekannt sind. Sie berührt mit ihrer Arbeit einen grundlegenden Topos des menschlichen Vorstellungsvermögens, den der Vitalisierung unbelebter Materie: das Gebäude, dessen Fenster und Türen sich zu einem Gesicht formieren, die Zimmer, deren Erinnerungen sich an den architektonischen Formen ablagern. (...) Lea Achermann sucht nach Formen und Materialien, die das Taktile herausfordern, die zum Anfassen einladen. Damit berührt sie eine der Tabuzonen der Kunstrezeption, da Kunst bekanntlich wahrgenommen und nicht angefasst werden soll. Irene Müller, Zürich 2005
Fotos Kunstmuseum Luzern: Andri Stadler
Kunstmuseum Luzern, 2004
Uniflott und Farbe, Grösse variabel
Lea Achermann unterzieht in ihrem Kunstprojekt Living room Räume einer Transformation. Die bestehende Architektur, die Materialien, die architektonischen Formen und spezifischen Gegebenheiten werden von ihr genau beobachtet und analysiert. Sie spürt in diesen Räumlichkeiten Orte auf, an denen sie dann Veränderungen vornimmt. Mit Modelliermasse oder Uniflot formt sie Wölbungen, Ausbuchtungen und Anhängsel des Bestehenden, die Formen retuschiert sie mit altmeisterlicher Akribie. Welche Form sich an welcher Stelle im Raum entwickelt, ist das Ergebnis der intensiven Auseinandersetzung mit der Raumnutzung, der ästhetischen sowie architektonischen Prägung und weiteren Parametern wie Licht, Farbigkeit, Möblierung. Auf den ersten Blick kaum sichtbar, stülpen sich Türleibungen in sanftem Schwung etwas nach aussen, wölben sich Partien des Bodens empor, Fenstersimse runzeln ihre profilierten Leisten, Wandpartien bauchen unmerklich aus. Sowohl die sanften Übergänge von vorhandener Struktur und hinzugefügter, sich anschmiegender Erweiterung als auch die perfekte farbliche Anpassung verstärken den Trompe-l’œuil-Effekt und das irritierende Spiel von Verfremdung und Anpassung.
In zwei Ausstellungsprojekten (Spiel noch 1x, Haus für Kunst, Uri; Jahresausstellung 2004/05, Kunstmuseum Luzern) hat Lea Achermann das Verfahren in zwei unterschiedlichen Kunsträumen, einem historischen Ambiente und dem klassischen White Cube, erprobt. (...) In gewisser Weise realisiert Lea Achermann (dauerhafte) Momente, die meist nur aus Geschichten oder Filmen bekannt sind. Sie berührt mit ihrer Arbeit einen grundlegenden Topos des menschlichen Vorstellungsvermögens, den der Vitalisierung unbelebter Materie: das Gebäude, dessen Fenster und Türen sich zu einem Gesicht formieren, die Zimmer, deren Erinnerungen sich an den architektonischen Formen ablagern. (...) Lea Achermann sucht nach Formen und Materialien, die das Taktile herausfordern, die zum Anfassen einladen. Damit berührt sie eine der Tabuzonen der Kunstrezeption, da Kunst bekanntlich wahrgenommen und nicht angefasst werden soll. Irene Müller, Zürich 2005
Fotos Kunstmuseum Luzern: Andri Stadler
Kunstmuseum Luzern, 2004 Living Room #7, #8, #9
Kunstmuseum Luzern, 2004 Living Room #7, #8, #9
Kunstmuseum Luzern, 2004 Living Room #7, #8, #9
Living Room
Haus für Kunst, Uri 2003
Haus für Kunst, Uri 2003
Living Room
Haus für Kunst, Uri 2003
Haus für Kunst, Uri 2003
Living Room
Stadthaus Obergrundstrasse Luzern
Stadthaus Obergrundstrasse Luzern
bottom of page